Achtsamkeitsübungen – kleine Praxis, große Wirkung

 

Achtsamkeit (engl.: mindfulness) ist mittlerweile ein viel verwendeter Begriff – und weit mehr als nur ein aktueller Trend. Achtsamkeit ist vor allem eine Methode / eine Fähigkeit, die Jede:r erlernen kann. Daher werden Achtsamkeitsübungen immer häufiger z.B. in der Stressprävention und Stressreduktion als wirksames Mittel eingesetzt. Aber was ist das nun genau?

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist eine Methode, um mit belastenden Gedanken und Gefühlen besser umzugehen. Sie dient zudem als Fähigkeit, den aktuellen Moment bewusster wahrnehmen zu können. Das ist u.a. eine notwendige Bedingung dafür, etwas genießen zu können. Achtsamkeit kann eine innere Haltung sein, die hilft mehr Gelassenheit und Mitgefühl (mit uns selbst und anderen) zu fühlen. Und ganz wichtig, Achtsamkeit ist eine notwendige Grundlage für Veränderung, die wir bei uns erreichen wollen. Denn nur durch bewusstes Wahrnehmen bestimmter eigener Muster und Verhaltensweisen können wir sie auch verändern.
Achtsamkeit ist somit ein wenig das Gegenstück zum altbekannten „Autopiloten“.

Was Achtsamkeitsübungen nicht sind.

Achtsamkeitsübungen sind keine Entspannungstechniken im klassischen Sinn – auch wenn Entspannung ein angenehmer Nebeneffekt sein kann. Es geht auch nicht darum, die Gedanken „abzuschalten“ oder sich in positive Stimmung zu zwingen. Im Gegenteil: Achtsamkeit lädt dazu ein, auch schwierige Gedanken oder Gefühle da sein zu lassen – ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen.

Wofür sind Achtsamkeitsübungen denn nun gut?

Studien zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis folgende positive Effekte haben kann:
• Verringerung von Stress und innerer Anspannung
• Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und des Fokus
• Erhöhte emotionale Stabilität und innere Ausgeglichenheit
• Stärkung der Selbstakzeptanz
• Vorbeugung gegen Burnout und psychische Erschöpfung

Achtsamkeit wird jedoch viel besser erlebt, denn analysiert und besprochen.

Daher stelle ich hier zwei praktische Möglichkeiten zur Umsetzung vor, die Sie ganz einfach im Alltag anwenden können.

 

Zwei einfache Achtsamkeitsübungen für den Alltag

1. Atem-Achtsamkeit – 2 Minuten Anker

Sie brauchen nichts zu leisten. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es geht lediglich darum, den Atem wahrzunehmen.
So geht’s:

• Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen.
• Spüren Sie, wie der Atem ein- und ausströmt.
• Nichts verändern. Nur beobachten, wie Ihr Körper atmet – ganz von allein.
• Wenn Gedanken oder Geräusche auftauchen, ist das okay. Wandern Sie zurück zum Atem – wie zu einem inneren Anker.
• Nach 2 Minuten öffnen Sie langsam wieder die Augen. Spüren Sie kurz nach: Wie geht es Ihnen jetzt?

 

2. Genuss-Achtsamkeit – Farben

Diese Übung verbindet Achtsamkeit mit Genuss. Sie eignet sich besonders gut beim Spaziergang oder im Park.
So geht’s:

• Suchen Sie sich draußen einen Ort mit Pflanzen, Bäumen oder Blumen.
• Atmen Sie ein paar Mal ruhig ein und aus.
• Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit den Farben um sich herum zu – versuchen Sie alle Farben einmal bewusst wahrzunehmen.
• Nehmen Sie die Farben wahr, ohne sie zu bewerten.
• Lassen Sie die Farben auf sich wirken.

 

Achtsamkeitsübungen sind einfach – aber wirkungsvoll. Sie sind keine „Lösung über Nacht“ oder „auf Knopfdruck“, aber ein kraftvolles Werkzeug, um im hektischen Alltag langfristig wieder zu mehr Gelassenheit zu finden.

Probieren Sie es doch gleich mal aus. 😊